Jugend und alkohol


Die Stiftung Simone Cesaretti organisiert Initiativen und Kulturveranstaltungen sowie eine Aktionslinie, die im Rahmen einer umfassenden Nachhaltigkeitskultur die Forderungen der Jugendlichen hinsichtlich der entsprechenden Ideen und Kulturprodukte bevorzugt. Die Alkoholsucht ist die erste Todesursache unter den Jugendlichen Europas: der Alkoholmissbrauch vonseiten Jugendlicher hat zerstörende Auswirkungen in sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht. Zum Informationsmangel hinsichtlich der mit diesem Missbrauch einhergehenden Gefahren tritt ein „kulturelles“ Problem hinzu. Die von der Gesellschaft vermittelten Werte sind äußerst widerspruchsvoll, und in einem gerade in seinen tragenden Strukturen schwachen System, bei einer medialen Vorstellungswelt die von „außergewöhnlichen“ Berichten strotzt, gestattet der soziale Anreiz des Alkohols ein Überschreiten der Grenze zwischen Gebrauch und Missbrauch, Norm und Übertretung. Der Umstand, dass gewisse Verhaltensweisen der Jugendlichen im leichten und persönlichen Bereich der sozialen Networks – d.h. abseits der Kontrolle durch die Gesellschaft, die Eltern, die Schule und die Arbeitgeber – erlaubt zu sein scheinen, kann zu unterschiedlichen Bewertungen führen. Einerseits sind sich die Jugendlichen dessen nicht bewusst, dass sie beim Alkoholmissbrauch ein Risiko für sich und andere eingehen, oder sie meinen, dieses Risiko kontrollieren zu können. Dabei handelt es sich offensichtlich um ein unzureichendes Wissen um die damit verbundenen gesundheitlichen und sozialen Probleme sowie um eine regelrechte Unterschätzung der Gefahren, die einer Überbewertung der eigenen Fähigkeiten entspringt. Die verschiedenen Kommunikationskampagnen zum Zweck, den Alkoholverbrauch unter Jugendlichen zu unterbinden, haben bisher leider die gewünschten Auswirkungen nicht gezeitigt, ein klarer Beweis der Grenzen der Bewertung jugendlicher Verhaltensweisen und der entsprechenden Wertsysteme. Daraus ergibt sich die dringende Notwendigkeit einer regelrechten Interventionspolitik, die von der Basis ausgeht, d.h. von den Jugendlichen selbst, und keine Auflage von Normen bezweckt, sondern die Bestimmung einer gemeinsamen Zielsetzung. Gerade in diesem Sinne und im Bewusstsein um die symbolische und materielle Bedeutung der Universitäten als konstitutive Standorte der Ausbildung und der Praxis sollten hier horizontale Wissensaneignungsformen angeboten werden; aus diesem Grunde besteht das Anliegen des Projekts darin, positive Lebensläufe vom Bewusstsein der Jugendlichen ausgehend anzulegen. Die Stiftung Simone Cesaretti beabsichtigt, unter Inanspruchnahme ihres Netzes institutioneller Teilhaber und ihres Kommunikations-Networks das Projekt „Die Jugend im Spannungsfeld zwischen Leben und Alkohol” zu starten.

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